Baby-Handzeichen – Warum und wie geht das?

Das erste Mal wurde ich während meines Studiums der Allgemeinen Sprachwissenschaft in Bonn mit dem Thema Babyzeichensprache bekannt gemacht. Schon damals dachte ich mir, dass ich das auf alle Fälle mit meinem eigenen Kind ausprobieren möchte.

Ich bekam eine Tochter und erinnerte mich irgendwann an das Seminar zu dem Thema „Baby Signs“. Johanna wurde nun mein Testobjekt. Sie war zu dem Zeitpunkt ca. 8 Monate alt und ich begann regelmäßig in der Kommunikation mit ihr zu verschiedenen Worten die entsprechende Geste aus der Gebärdensprache anzuwenden. Laut Eva Möller können Babys, insofern sie motorisch in der Lage dazu sind, schon mit 6 Monaten per Gebärde kommunizieren. Der Rest meiner Familie wurde zwar auch instruiert es mir gleichzutun, doch die Resonanz war da nicht allzu groß. Das war zum Glück kein Problem, da ich als Mutter eh am meisten mit meiner Tochter sprach. Schon nach relativ kurzer Zeit begann sie tatsächlich, die Handzeichen zu imitieren. Ich beschränkte die nonverbale Kommunikation auf nur wenige Worte wie Essen, Trinken, Schlafen, Baden, nochmal, mehr, Mama, Papa, Oma, Opa. Das Vokabular ist natürlich beliebig erweiterbar!

Interessant war es in dieser Zeit zu beobachten, wie andere Eltern verzweifelt versuchten herauszufinden, was ihr schreiendes oder weinendes Kind wollte … Das gab es bei uns nur selten. Ich verstand Johannas Zeichen wenn sie Hunger oder Durst hatte und Johanna war glücklich darüber, dass ihre Bedürfnisse so prompt erfüllt wurden.

Oft wird gefragt, ob die Babys dann nicht sprechen lernen, da sie sich ja nonverbal verständigen können. Das passiert nicht. Der Spracherwerb ist ein natürlicher Automatismus, der parallel zur motorischen Entwicklung abläuft. Da wir Eltern in der Regel den ganzen Tag mit dem Kind sprechen, wird es eines Tages passieren, dass unser Kind das erste Wort, im Wissen seiner Bedeutung (Mama, Papa, Auto?) sagt. Zeichensprache hemmt diesen Prozess nicht, sondern fördert ihn sogar, da diese Kinder merken, dass sie verstanden werden und dadurch mehr kommunizieren wollen.

Quelle:

https://gebaerdenlernen.de/index.php?article_id=72

https://www.baby-handzeichen.de

https://www.babyzeichensprache.com/babykurse.php

https://www.9monate.de/baby-kind/gesundheit-entwicklung/babyzeichensprache-babys-ohne-worte-verstehen-id153491.html