Pädagogisches Konzept

Inhaltsverzeichnis

1. Das bin ich

2. Pädagogisches Konzept

2.1. Rituale, Gebräuche

2.2. Regeln

2.3. Bildungsauftrag

2.3.1. Bewegung und Motorik

2.3.2. Körper, Gesundheit und Ernährung

2.3.2. Sprache, Kommunikation

2.3.3. Musik, Kunst

2.3.4. Umgang mit Zahlen und Mengen

2.3.5. Umwelt und Natur

2.3.6. Erziehung im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung/Selbstständigkeit

2.3.7. Förderung der sozialen Fähigkeiten

2.3.8. Zusammenarbeit mit Eltern/Erziehungspartnerschaft

3. Eingewöhnung

3.1. Beobachten und Dokumentieren

4. Tagesablauf

5. Rahmenbedingungen der Tagespflege

5.1. Lage

5.2. Ausstattung der Tagespflegestelle

5.3. Urlaubszeiten

5.4. Betreuungsalter, Anzahl und Zeiten

5.5. Kleidung

5.6 Sicherheit im Haus

5.7. Gesundheitsprävention und Hygiene in der Tagespflege

5.8. Medikamentengabe

5.9. Regelung im Notfall

6. Fachlicher Austausch und Fortbildung

 

1. Das bin ich

„Jeder Schritt, den das Kind selbständig macht, erleichtert den nächsten.“ Emmi Pikler

Mein Name ist Manuela Schoop. Ich bin Baujahr 1977, verheiratet, Mutter von  zwei Töchtern und ausgebildete Tagesmutter. Nach dem Abitur absolvierte ich mein „Freiwilliges ökologisches Jahr“ auf einem Museumsbauernhof („Höllberghof“) im „Naturpark Niederlausitzer Landrücken“, wo ich erste Erfahrungen mit Kindergruppen verschiedenen Alters (Führungen über den Hof, wissenschaftliches Erkunden des Naturwanderwegs zum Tiergehege, Basteln, Spielen) sammeln konnte. Darauf folgte eine Ausbildung zur Kauffrau im Einzelhandel (Juwelier Wempe in Köln). Anschießend arbeitete ich mehrere Jahre in diesem Bereich. Mit 25 Jahren beschloss ich, mich beruflich zu verändern. Ich besuchte die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn. Im abgeschlossenen Studium zur (Magistra Artium) Allgemeinen Sprachwissenschaft lag mein Studienschwerpunkt beim „Kindlichen Spracherwerb“, als Nebenfächer wählte ich Germanistik (Hauptschwerpunkt: Poetischer Realismus) und Phonetik.

Ich finde es sehr interessant, dass der Erstspracherwerb bei allen Kindern sehr ähnlich verläuft. Jedes Kind durchschreitet während der Sprachentwicklung seiner Muttersprache dieselben Entwicklungsstufen, natürlich unter der Berücksichtigung individueller Differenzen.

In meiner Freizeit leite ich zusätzlich Eltern – Kind – Kurse (Krabbelgruppen, Träger ist das Kath. Bildungsforum Bergheim) für Eltern mit Kindern von 1 – 3 Jahren. Die Kurse orientieren sich an der Pädagogik der ungarischen Kinderärztin Emmi Pikler (1902-1984). Sie verbinden frühkindliche Bildung und Elternbildung und finden wöchentlich für zwei Unterrichtstunden in Götzenkirchen statt.

2. Pädagogisches Konzept

„Die Liebe, die Sorgfalt muss das Kind umgeben wie ein angenehmes, gleichmäßiges, warmes Bad. Das Kind soll – auch wenn wir nicht neben ihm sind – ständig fühlen, dass wir es lieben, dass es sich in Sicherheit befindet, dass wir auf es achtgeben, damit ihm nichts Schlimmes zustößt.“ Emmi Pikler

Meine Arbeit als Tagesmutter lehnt sich an der Pädagogik der ungarischen Kinderärztin Emmi Pikler (1902-1984) an.

Pikler heißt:

das Kind als Person achten und respektieren.

das kleine Kind aufmerksam und liebevoll versorgen.

es wissen lassen, was wir mit ihm tun, uns mit ihm verständigen – von Anfang an.

dem Kind eine anregende Umgebung für Spiel und Bewegung geben.

es ungestört aktiv sein lassen.

ihm Zeit lassen, damit es sich in seinem Rhythmus entwickeln kann.

Es ist mir sehr wichtig, respektvoll und freundlich dem Kind gegenüber zu treten. Ihr Kind soll sich bei mir sicher und geborgen fühlen und gerne zu mir kommen. Das ist die Voraussetzung für eine gesunde, universelle Entwicklung des Kindes. Gleichzeitig ist für mich die Betreuungsqualität von großer Bedeutung. Ihr Kind  kann bei mir spielen, forschen, auf Entdeckungsreise gehen – auf eigene Faust, aber trotzdem beschützt. Es kann mit anderen Kindern zusammen sein und von ihnen lernen.

Sie als Eltern müssen ein gutes Gefühl haben, wenn Sie Ihr Kind in eine Tagespflege geben. Sicherlich fragen Sie sich, wie die Atmosphäre ist, wie die Räumlichkeiten ausgestattet sind, welche pädagogischen Angebote gemacht werden, was gekocht wird und  wie die Eingewöhnungsphase abläuft. Daher werde ich mich bemühen, auf alle Fragen stets einzugehen und unseren Alltag mit Kindern für die Eltern möglichst transparent zu machen.

Die Großtagespflege „Kerpener Bärenbande“ liegt zentral in Kerpen, in der Hahnenstraße 8.

2.1 Rituale, Gebräuche

Rituale, Gebräuche etc. sind nicht nur für uns Erwachsene wichtig, sondern sogar noch wichtiger für kleine Kinder. Sie helfen ihnen, sich geborgen zu fühlen, geben Orientierung, Unterstützung und Halt, bereichern die Abläufe des Lebens mit Wertschätzung und regen das Gedächtnis und Denkvermögen an. Kinder wünschen sich Wiederkehrendes. Sie haben oft einen besonderen Zugang zu Ritualen und fordern sie geradezu ein. Es ist wichtig für sie, dass Dinge auf die gleiche Art und Weise immer wieder getan werden.

Für einen guten Start in den Tag ist für mich der Morgenkreis mit einem Lied zur Begrüßung wichtig, sowie das Händewaschen vor dem Essen und ein Spruch am gedeckten Tisch. Gerne würde ich auch die Rituale der Familien aufgreifen und, wenn machbar, in unseren Alltag integrieren.

2.2 Regeln

Regeln und Grenzen sind mir wichtig. Natürlich sind nicht immer alle Regeln bei den Kindern beliebt, dennoch sind sie von Bedeutung:

Es darf nicht gebissen, gehauen, getreten, gekniffen oder geschubst werden.

Es darf zu Ende gespielt werden, bevor das Spielzeug abgegeben wird.

Wenn jemand Spielzeug von Zuhause mitbringt, dürfen alle Kinder damit spielen bzw. wenn von Zuhause Leckereien mitgebracht werden, wird mit allen Kindern geteilt. Funktioniert das nicht, dürfen Spielsachen und/oder Leckereien nicht mehr mitgebracht werden.

Im Gruppenraum wird nur mit Hausschuhen gelaufen.

Vor dem Essen wird aufgeräumt. Gegessen wird nur am Tisch und nur im Sitzen. Wir essen gemeinsam. Mit Essen wird nicht gespielt.

Wichtig ist es, konsequent zu bleiben und eine klare Linie zu halten. Ankündigungen müssen umgesetzt werden und Konsequenzen folgen, die Kinder sollen mich schließlich ernst nehmen. Ich versuche deswegen, die Situation vorauszudenken, um später zu wissen, wie ich reagiere. Zum Beispiel wird das Spielzeug, wenn es nach dreimaliger Aufforderung nicht aufgeräumt wurde, von mir weggeräumt und kommt für eine Weile auf den Schrank. So bekommen die Kinder, wenn sie wieder damit spielen möchten, eine Chance, sich an die Regel zu halten.

Bei aggressivem Verhalten gebe ich dem Kind eine Auszeit, so dass es in meiner Anwesenheit kurz sitzen bleiben muss und nicht mit den anderen Kindern spielen kann.
Genauso wichtig ist es mir, die Kinder für das Einhalten der Regeln zu loben um sie in ihrem guten Verhalten zu stärken.

2.3 Bildungsauftrag

Nach §3 Absatz 1 Kinderbildungsgesetz ( KiBiz) haben alle Kindertagespflegepersonen einen Bildungsauftrag.

2.3.1 Bewegung und Motorik

Da die motorischen Fähigkeiten des Kindes unter anderem durch die Umgebung und der Haltung der Erwachsenen dem Bewegungsdrang der Kinder gegenüber beeinflusst werden, bemühe ich mich den Kindern möglichst viele Gelegenheiten zur Bewegung und zum Erkunden zu geben. Ohne Bewegung können Kinder sich nicht altersgerecht entwickeln. Deswegen achte ich darauf, dass die Räumlichkeit und der Garten den Kindern vielseitige Möglichkeiten bietet sich zu bewegen und dabei sicher sind.

Gerne baue ich mit Kindern mithilfe der geeigneten Möbel unterschiedliche Bewegungsbausteine oder Labyrinthe auf. Täglich gehen wir in unseren Garten oder ich unternehme mit den Kindern Spaziergänge und besuche die Spielplätze, die es in der Umgebung gibt, um dem natürlichen Bewegungsdrang der Kinder freien Lauf zu lassen. Für die Unterstützung der Feinmotorik biete ich den Kindern Holz-Motorik-Würfel, unterschiedliche Fühlbücher, Steckspiele u.a. an.

2.3.2 Körper, Gesundheit und Ernährung

Für die Gesundheit und das Wohlbefinden des Kindes ist die gesunde Ernährung von einer großen Bedeutung. Daher lassen ich das Mittagessen vom Cateringservice vitesca menü Reimann GmbH & Co. KG liefern. Die Cook&Chill-Menüs sind  vitamin- und nährstoffreich, frisch gekocht und in Bioqualität. Meine Großtageskollegin und ich haben uns für einen Cateringservice entschieden, damit wir uns während der ganzen Betreuungszeit um die Kinder und kümmern können und keiner von uns durch die Essenszubereitung abgelenkt ist.

Nicht zuletzt kommt auch das „Trockenwerden“. Für mich heißt das, zu schauen, wo das Kind momentan steht. Erst wenn das Kind durch die eigene Initiative signalisiert, dass es bereit ist, trocken zu werden, ist es sinnvoll, mit der Sauberkeitserziehung zu beginnen. Bei den meisten Kindern ist das zwischen 18 und 36 Monaten der Fall. Sauber werden ist ein Prozess wie Laufen oder Sprechen lernen. Eine zu frühe Sauberkeitserziehung kann später zu massiven Problemen und Rückfällen führen. Es soll vom Kind ausgehen, da das Kind dafür die nötige Reife braucht. Unser Ziel dabei ist es, abzuwarten, das Kind zu unterstützen und ihm zu vertrauen. Da ich mit meinen eigenen Kindern in diesem Bereich schon eigene Erfahrungen sammeln konnte, gebe ich mein Wissen (insofern erwünscht!) auch gerne an die Eltern weiter.

2.3.2 Sprache, Kommunikation

Die Sprachförderung in der Tagespflege richtet sich nach der kindlichen Sprachenwicklung. Meine Aufgabe ist es, die Sprachfreude bei den Kindern zu wecken, ihren Wortschatz zu erweitern und bei Sprachschwierigkeiten zu unterstützen.
Ich lege dabei großen Wert darauf, den Kindern eine sprachanregende Umgebung anzubieten, wie z. B. Fingerspiele, Bilderbücher oder Lieder. Jedes Kind bekommt bei mir ausreichend Gelegenheit, zu sprechen. In Gesprächsrunden äußern die Kinder ihre Ideen, geben das Erlebte wieder, stellen ihre Fragen. Sehr wichtig finde ich außerdem, den Alltag der Kinder mit der Sprache zu begleiten, alles was wir machen, sehen, schmecken zu benennen und zu besprechen. Dabei achte ich besonders auf meine eigene Sprache, da ich ein Vorbild für die Kinder bin.

2.3.3 Musik, Kunst

Bei mir dürfen die Kinder erleben, wie viel Freude Musik macht. Ich liebe es zu singen und mein Repertoire an traditionellen sowie neueren Kinderliedern ist ziemlich groß. Es wird bei uns getanzt, gereimt und gespielt. Mithilfe einfacher Musikinstrumente machen wir Musik und lernen dabei zuzuhören, zuzuschauen, nachzumachen und selber zu spielen. Besonderen Wert lege ich darauf, den Kindern traditionelle, alte Kinderlieder beizubringen, da diese ein Teil unserer Kultur sind und nicht in Vergessenheit geraten sollen. Natürlich singen wir auch neuere Kinderlieder. Ich versuche, eine gute Mischung hinzubekommen. Eine kleine Auswahl der von mir bevorzugten Lieder finden Sie auf meiner Krabbelgruppenhomepage: https://horrem-kinder.de/lieder/textauswahl/
Kinder sind kleine Künstler, jedes Bild, was sie gemalt, gestaltet haben ist ein kleines Kunstwerk. In unserer Mal- und Bastelecke haben die Kinder die Möglichkeit verschiedene Materialien wie z. B. Kleister, Farben, Rasierschaum, Naturmaterialen, die wir teilweise zusammen sammeln, kennenzulernen und damit zu experimentieren. Auch der Umgang mit der Kinderschere üben wir regelmäßig. Das fördert die Feinmotorik und  aus Erfahrung mit meinen Krabbelgruppen weiß ich, dass die Kleinen (ab 1,5 bis 2 Jahren) das  schon richtig gut hinbekommen.

2.3.4 Umgang mit Zahlen und Mengen

Kinder begegnen Zahlen und Mengen ständig in ihrem Alltag, nur bewusst ist es uns nicht immer. Spielerisch können die Kinder bei mir die ersten mathematischen Erfahrungen sammeln, wie das Erkennen von Formen, Mustern, und Strukturen. Wir vergleichen Mengen miteinander, klassifizieren unterschiedlichste Materialien nach Farbe, Gewicht, Form und Größe.
Und das alles passiert beim Puzzeln, Basteln, Malen, Bauen, Bilderbücher anschauen usw.

2.3.5 Umwelt und Natur

Meine Tagespflege befindet sich in der Hahnenstraße 8 in Kerpen. In der Nähe sind  verschiedene Wanderwege, auf denen man umfangreiche Möglichkeiten hat, die Natur zu erleben. Wir sammeln die Naturmaterialien, beobachten die Pflanzen und Tiere. Zur Großtagespflege gehört außerdem ein Garten. Hier wird ein Beet mit verschiedenen saisonalen Gemüse- und Kräutersorten anpflanzen. Dabei können die Tagespflegekinder helfen. So können sie das ganze Jahr über beobachten, wie die Pflanzen angebaut werden und sich entwickeln und wachsen – und schmecken.

2.3.6 Erziehung im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung/Selbstständigkeit

Der wichtigste Grundsatz lautet: Jedes Kind hat ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Durch einen liebevollen und respektvollen Umgang möchte ich das Selbstbewusstsein der Kinder aufbauen und stärken. Sie sollen lernen, ihre Bedürfnisse und Wünsche mitzuteilen, ihre Ideen zu äußern und umzusetzen. Ich möchte den Kindern alle Möglichkeiten geben, sich selbst und anderes zu entdecken. Sie sollen Selbstständigkeit erlernen, indem ich sie darin bestärke es selbst zu tun z.B. sich selbst anzuziehen, Zähne zu putzen oder Hände zu waschen.

2.3.7 Förderung der sozialen Fähigkeiten

Jedes Kind ist individuell und hat seine ganz besonderen Fähigkeiten, die es mit in die Gruppe einbringen kann. Ich biete gemeinschaftliche Spielaktionen an: wir singen, musizieren und basteln gemeinsam. Die Kinder lernen, auf andere zu achten und ihre Bedürfnisse wahrzunehmen. Im freien Spiel haben die Kinder die Möglichkeit, sich Spiel, Partner und Ort selbst auszusuchen. Mir ist es wichtig, dass die Kinder lernen, ihre kleinen „Konflikte“ selbst zu lösen. Sie werden selbstständiger und sicherer in ihrem „Tun“.

2.3.8 Zusammenarbeit mit Eltern/Erziehungspartnerschaft

Die Erziehungspartnerschaft hat eine große Bedeutung in der Tagespflege. Die tägliche Kommunikation mit den Eltern ist Voraussetzung für eine gut funktionierende Tagespflege. Eine offene und intensive Zusammenarbeit ist hier sehr wichtig. Gemeinsam werden im Vorgespräch und auch während der Zeit der Betreung im angemessenen Rahmen Grenzen, Rituale und Erziehungsvorstellungen besprochen und aufeinander abgestimmt – zum Wohle des Kindes. Ein täglicher kurzer Austausch zwischen „Tür und Angel“ sowie ein ausführliches Gespräch jedes halbe Jahr oder öfter (nach Bedarf) soll ebenfalls stattfinden.

In meiner Arbeit erwarte ich, dass die Eltern mich und meine Persönlichkeit respektieren, offen und kooperativ und ehrlich zu mir sind, ebenso wie ich zu ihnen,  damit sich zwischen uns ein gegenseitiges Vertrauen entwickelt.

 

[su_box title=”Schweigepflicht” box_color=”#ef252b”]Als Tagesmutter unterliege ich selbstverständlich der Schweigepflicht. Nichts aus dem Bereich der Tagespflege wird an Dritte weitergegeben.[/su_box]

3. Eingewöhnung

„Das Sich-Kennenlernen ist freilich gegenseitig. Während wir das Kind kennenlernen, beginnt auch das Kind uns kennenzulernen, und zwar vorallem unsere Hände. Die Hände bilden die erste Beziehung des Säuglings mit der Welt (außer dem Stillen). Hände heben ihn auf, legen ihn hin, waschen, kleiden, füttern ihn eventuell auch. Welcher Unterschied: Wie anders ist das Bild der Welt, das sich für den Säugling offenbart, wenn ruhige, geduldige, behutsame, aber doch sichere und entschlossene Hände mit ihm umgehen – und wie ganz verschieden gestaltet sich die Welt, wenn diese Hände ungeduldig, derb oder hastig, unruhig und nervös sind. Am Anfang bedeuten für den Säugling die Hände alles, sie sind der Mensch, die Welt.“  Emmi Pikler

Eine gute und sichere Bindung zu der Bezugsperson ist sehr wichtig für das Kind. Das Kind soll sich sicher, geborgen und wohl fühlen. Nur in dem Fall kann seine seelische Gesundheit und vielfältige Entwicklung gewährleistet werden.

Mir ist es wichtig, dass die Kinder zu mir eine möglichst sichere Bindung aufbauen. Deshalb ist es notwendig, dass ich feinfühlig mit ihnen umgehe und ihre Bedürfnisse ernst nehme und vor allem, dass ich die Kinder verstehe. Allerdings kann ein Kind eine weitere, sichere und gute Bindung nur dann eingehen, wenn eine stabile Bindung zu der Mutter bzw. Vater besteht. Deswegen ist für mich die Beziehung zu den Eltern sehr wichtig. Um ein gegenseitiges Vertrauen mit dem Kind aufzubauen, braucht man außerdem Zeit. Daher ist die Eingewöhnungsphase für mich von großer Bedeutung. Da die Bindung Voraussetzung für das Lernen und vielseitige Entwicklung des Kindes ist, möchte ich den Kindern die Gelegenheit geben, im Beisein ihrer Eltern, allmählich mit mir  vertraut zu werden. Die Eingewöhnungsphase gestalte ich nach den Richtlinien des „Berliner Eingewöhnungsmodells“. Das erste Treffen findet vor der eigentlichen Eingewöhnung statt. Da werden die Gewohnheiten oder eventuellen Auffälligkeiten des Kindes besprochen. Während der ersten drei Tage lasse ich die Bezugsperson (nach Möglichkeit soll das Kind die ganze Eingewöhnungszeit von derselben Person begleitet werden) mit dem Kind für eine bis zwei Stunden kommen. Diese Phase nennt man Grundphase. In der Zeit wird kein Trennungsversuch unternommen. Ich lasse den Kindern gerne einen Gegenstand (Kuscheltier o.a.) von Zuhause mitbringen, der den Kindern Nähe vermittelt und die Eingewöhnung erleichtert.

Die Bezugsperson soll sich passiv verhalten, das Kind nicht drängen sich zu entfernen und sich darüber im Klaren sein, dass ganz viele Kinder in der Zeit ganz nah an den Eltern bleiben. Ich dagegen nehme vorsichtig Kontakt zu dem Kind auf, mache Spielangebote und beobachte das Kind. Ab dem vierten Tag übernehme ich die Versorgung des Kindes und unternehme einen Trennungsversuch. Die Bezugsperson verabschiedet sich von dem Kind, verlässt für eine Viertel- bis halbe Stunde den Raum, bleibt jedoch in der Nähe. Wenn die Trennung gut klappen sollte, das Kind sich schnell beruhigen lässt, wird die Trennungszeit verlängert. Wenn das Kind sich jedoch nicht trösten lässt bzw. immer wieder zu weinen anfängt, spricht man von einer längeren Eingewöhnung (ca. drei Wochen). In dem Fall unternehme ich einen neuen Unternehmungsversuch erst wieder am 7. Tag. Bei einem gut gelungenen Trennungsversuch wird wie gesagt die Trennungszeit verlängert, bis die Eltern gehen können. Sie müssen aber auf Abruf da sein. Das nennt sich Stabilisierungsphase.
Meiner Meinung nach ist die Eingewöhnung abgeschlossen, wenn das Kind meine Nähe sucht und sich von mir trösten lässt, auch wenn der Abschied von der Bezugsperson immer noch schwerfällt.

Was einem Kind die Eingewöhnung öfter enorm erleichtert, ist ein von Zuhause mitgebrachter Gegenstand, es kann sowohl ein Kuscheltier als auch Mamas Halstuch sein. Das Kind hat das Gefühl, ein Stück der vertrauten Umgebung dabei zu haben.
Es wirkt sich auch positiv auf die Eingewöhnung aus, wenn das Kind Erfahrung im Umgang mit anderen Kindern hat und öfter einen Spielplatz oder eine Spielgruppe besucht hat. Die Eltern müssen Vertrauen sowohl in die Tagesperson als auch in das eigene Kind haben, da die Kinder sehr schnell spüren, wenn etwas nicht stimmt.
Die Eltern sollen sich immer kurz und gleich von den Kindern verabschieden und die Kinder bei der Wiederkehr herzlich begrüßen. Und natürlich dürfen die Eltern auf gar keinen Fall zu spät als abgesprochen wiederkommen und die Kinder warten lassen.

3.1 Beobachten und Dokumentieren

Um die einzelne Fortschritte der Kinder fest zu halten und um meine Arbeit für die Eltern transparenter zu machen, lege ich für jedes Kind einen Ordner an.
Dort hinein schreibe ich zum Beispiel die ersten Wörter oder Sätze, die die Kinder gesprochen haben. Auch die ersten Kunstwerke finden entsprechenden Platz in dem Ordner. Außerdem alles, was ich sonst noch für wichtig halte: die ersten Ängste oder Erfolge, was Kinder besonders lecker finden oder gar nicht mögen, womit sie gerne spielen, welche sie Freunde haben, wie schnell sie wachsen und vieles andere mehr.

4. Tagesablauf

 „Wesentlich ist, daß das Kind möglichst viele Dinge selbst entdeckt. Wenn wir ihm bei der Lösung aller Aufgaben behilflich sind, berauben wir es gerade dessen, was für seine geistige Entwicklung das Wichtigste ist. Ein Kind, das durch selbständige Experimente etwas erreicht, erwirbt ein ganz andersartiges Wissen als eines, dem die Lösung fertig geboten wird.“ Emmi Pikler

Ein geregelter Tagesablauf ist für mich sehr wichtig, denn er hat einen großen Einfluss auf die optimale Entwicklung des Kindes. Er gibt ihm Sicherheit, Orientierung, das Gefühl der Geborgenheit und Halt. Deswegen werden die Betreuungszeiten in einem bestimmten Rahmen gehalten.

Aufgrund meiner eigenen familiären Situation ist es mir aktuell nur möglich, eine 35 Stunden Betreuung anzubieten.  Da ich meine ältere Tochter zu festen Zeiten im Kindergarten abholen muss, bitte ich die Eltern darum, sich an die vereinbarten Bring- und Abholzeiten zu halten.

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5. Rahmenbedingungen der Tagespflege

5.1 Lage

Die Großtagespflege befindet sich in der Hahnenstraße 8 in Kerpen.

5.2 Ausstattung der Tagespflegestelle

Die Großtagespflege befindet sich im Erdgeschoss mit anschließendem Garten, der über 50 m² groß ist. Hier gibt es einen großen Raum mit Essbereich und reichlich Platz zum spielen mit altersgerechtem Spielzeug. Weiterhin vorhanden sind ein Bad mit Dusche und ein separater Raum zum Schlafen und zurückziehen. Im Garten befinden sich Outdoorspielgeräte wie Roller und Bobbycars und ein Sandkasten mit Sandspielzeug. Platz zum Spielen und Toben ist ausreichend vorhanden.  Die Spielangebote werden regelmäßig ausgetauscht um immer wieder neue Impulse zu wecken.

5.3 Urlaubszeiten

Meine Urlaubszeiten werde ich im Vorgespräch den Eltern mitteilen bzw. schriftlich überreichen. Fängt ein neues Betreungsjahr an, werde ich meine Urlaubszeiten rechtzeitig im Vorfeld den Eltern in Schriftform mitteilen.

5.4 Betreuungsalter, Anzahl und Zeiten

Die Großtagespflege Kerpener Bärenbande wird Kinder im Alter von 0 – 3 Jahren zur Betreuung annehmen.

Meine Betreungszeiten sind von 8:30 bis 14:30 Uhr.

5.5 Kleidung

Bitte hinterlegen Sie bei mir Wechselkleidung, Regensachen, ein altes „Papa Hemd“ und Haussöckchen (ABS). Da wir viel draußen sind und auch beim Basteln gerne mit Farben experimentieren, kann einmal etwas danebengehen. Aus dem Grund auch bitte nur Kleidung anziehen, die schmutzig werden darf.

5.6 Sicherheit im Haus

Da ich selbst Mutter bin, sind mir die „meisten“ möglichen Gefahrenquellen im Haus bekannt. Das bedeutet für mich: alle Steckdosen sind gesichert, Regale sind fest an der Wand montiert, Ecken sind zusätzlich abgeklebt, Klemmschutz -Vorrichtungen sind an den Türen angebracht, giftige Pflanzen werden erst gar nicht eingekauft, Putzmittel und Medikamente werden in abschließbaren Schränken außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt.

5.7 Gesundheitsprävention und Hygiene in der Tagespflege

Bitte informieren Sie mich, wenn Ihr Kind erkrankt ist. Grundsätzlich gilt: „kranke Kinder gehören zu ihren Eltern“ und unter krank verstehe ich Fieber, Magen- und Darmerkrankungen sowie jegliche Art von Krankheit, die ansteckend ist und für erhebliches Unwohlsein des Kindes sorgt. Ich möchte vorbeugen, dass sich die anderen Kinder nicht anstecken.

Sie als Eltern tragen die Verantwortung dafür sich ein soziales Netzwerk zu schaffen, welches zutragen kommt wenn ihr Kind krank ist.

Wird Ihr Kind bei mir krank, rufe ich sie an und Ihr Kind muss so schnell wie möglich, aber binnen einer Stunde abgeholt werden.

5.8 Medikamentengabe

Medikamente verabreiche ich in der Tagespflege nicht, es sein denn, es ist mit Ihnen abgesprochen und bei Ihrem Kind besteht die Notwendigkeit dazu. Dazu benötige ich allerdings ein ärztliches Attest, das bestätigt, welches die Einnahme erforderlich ist und in welchem Umfang.

5.9 Regelung im Notfall

Vor Unfällen, kleinen Blessuren und plötzlichen Erkrankungen kann man leider nie sicher sein.  Für den Fall, dass Ihr Kind erkrankt oder sich in der Tagespflege verletzt ist es mir wichtig zu wissen, dass ich Sie oder eine Ihrer Vertrauenspersonen erreichen kann. Bitte geben Sie mir mindestens zwei Alternativen für den Notfall an.

6. Fachlicher Austausch und Fortbildung

Es finden regelmäßige Treffen von Tagesmüttern statt. Zweck dieser Treffen ist es,  sich auszutauschen und wichtige Informationen weiterzugeben. Wir bilden Arbeitsgruppen, um uns auch untereinander immer wieder neue Impulse für Spielideen und Förderangebote für ihre Kinder zu geben. Mindestens einmal im Jahr besuche ich eine fachlichen Fortbildung. Alle 2 Jahre nehme ich an einem Erste-Hilfe-Kurs für Kinder teil.