Zuwendung und Liebe – Das Wichtigste für Babys

Zuwendung und Liebe

Es ist unbestreitbar, dass Zuwendung und emotionale Bindung in den ersten Lebensjahren die Basis für eine gesunde Entwicklung sind.

→ Nähe und Zuwendung haben kurz- und langfristige positive Auswirkungen physiologischer und psychologischer Art.

aber

→ Nach Panksepp überschneiden sich die neurobiologischen Grundlagen von Trennungsstress mit denen von körperlichem Schmerz (PANIC-System).

Hospitalismus

Der Mangel an Zuwendung und an Reizen führt bei Kindern dazu, dass sich körperliche und geistige Entwicklung verzögern oder gestört verlaufen. Dies nennt man in der Psychologie Hospitalismus.

„Hospitalismus beschreibt jene psychischen und körperlichen Schäden und Defizite, die Kinder entwickeln, wenn sie über längere Zeit in Kliniken oder Heimen untergebracht sind, wo sie zwar körperlich versorgt werden, aber kaum persönliche Zuwendung erfahren und wo ihnen vor allem die Beziehung zu einer konstanten Bezugsperson fehlt.“ (Stangl, 2020). Ebenso kann liebloses Verhalten von Eltern, die ihre Kinder vernachlässigen, zu Hospitalismus führen.
Zu den vielfältigen Symptomen von Hospitalismus zählen motorische Verlangsamung, Teilnahmslosigkeit, soziale Kontaktstörungen, Wutanfälle, Angstzustände, Aufmerksamkeitsstörungen.

Inzwischen ist allgemein anerkannt, dass dem Menschen ein Bedürfnis nach engen, emotionalen Beziehungen angeboren ist. Kleinkinder können Bindungen, d.h. Beziehungen zu mehreren Bezugspersonen aufbauen. Das ist evolutionär bedingt. Die Erfahrungen, welche sie in dieser Phase machen, prägen ihre gesamte emotionale und Persönlichkeitsentwicklung.

Zusammengefasst – Babys brauchen Zuwendung und Liebe, damit sich ihr Gehirn entwickeln kann. So bestätigt die Neurowissenschaft, dass die Hirnentwicklung von Babys ganz entscheidend von der Elternliebe geprägt wird. Wo sie fehlt, kann sich das Nervensystem nicht optimal entwickeln: Spätschäden wie Depression, Magersucht, Beziehungsunfähigkeit bis hin zu aggressivem, asozialem Verhalten sind häufig die Folge.

Quellen:

Gerhardt, Sue (2006). Die Kraft der Elternliebe: Wie Zuwendung das kindliche Gehirn prägt
Stangl, W. (2020). Stichwort: ‚Hospitalismus‘. Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik.
https://lexikon.stangl.eu/5541/hospitalismus/

https://www.dasgehirn.info/handeln/liebe-und-triebe/liebe-ein-grundnahrungsmittel

https://www.owenparachute.com/jaak-panksepp-neuroscience.html

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